Wolfgang Konrad

Über

Am 25. März 1984 wurde in Wien der erste Stadtmarathon gelaufen. Knapp 800 Läufer kamen ins Ziel, darunter 25 Frauen. Heute ist der Vienna City Marathon ein internationales Großereignis: 42.000 Teilnehmer, eine halbe Million Menschen am Straßenrand, 80000 Übernachtungen, 55 Millionen Euro Wertschöpfung im Jahr 2018. Diese Erfolgsgeschichte hat einen Namen: Wolfgang Konrad.

Als Mitte der Achtziger-Jahre die  Idee eines Marathonlaufs in Wien entstand, war die Joggingwelle noch nicht auf Mitteleuropa übergeschwappt. Das Interesse der Städter liege wohl eher im Kulinarischen und beim Heurigen, als beim Leistungssport, bekam Konrad der seit 1989 für den Vienna City Marathon verantwortlich ist, immer wieder zu hören, und dass aus der Idee eines Marathons in Wien ganz sicher nie etwas werden könne. „Als ich mit meinen Ideen ankam, haben  alle gedacht, ich habe einen Klopfer“ beschreibt er heute die damals gängige Einschätzung.

Ein Hochleistungssportler lässt sich von solchen Zweiflern nicht aufhalten und ein gebürtiger Tiroler schon gar nicht. Also organisierte Konrad bereits während seiner aktiven Karriere die ersten Laufveranstaltungen. 1983 den ersten Nikolo-Lauf in Mödling, dann Straßenläufe, Triathlons, Mountainbike-Rennen und 1988 gemeinsam mit Helga Kotas den ersten österreichischen Frauenlauf in Laxenburg. 1989 übernahm Konrad die Führung des Vienna City Marathons, den er ein Jahr zuvor als letztes Rennen seiner aktiven Karriere noch selbst gelaufen war: in 2:23:17.

Seinen ersten österreichischen Rekord lief Konrad als 19-jähriger, 1978 in Berlin über 3000 Meter Hindernis. Ein Jahr später gewann er diese Disziplin. Er holte 13 österreichische Meistertitel, qualifizierte sich für die Olympischen Spiele in Moskau, nahm drei Mal an Europameisterschaften teil und schaffte es zwei Mal auf Rang drei der Jahresweltbestenliste.

Mit der dem Weltklassesportler eigenen Zähigkeit entwickelte Konrad den Wien-Marathon, von der belächelten Randnotiz zum größten österreichischen Lauf-Sportevent. Bilder von tausenden Läufern auf der Reichsbrücke, Jubelmeldungen über immer neue Rekorde, internationales Interesse, sogar Lauf-Gott Haile Gebrselassie holte Konrad drei Mal nach Wien. Heute klopfen ihm alle auf die Schulter, gratulieren ihm und Wien zum Erfolg.  Und was tut Konrad? Er sagt, dass Wien immer noch zweite Liga ist und er sich mit Bronze nicht zufriedengibt. Er sagt, dass er die Goldmedaille anpeilt, international ganz vorne sein will, auf einer Ebene mit London, Berlin und New York. Er sagt, dass er das erreichen wird und wir wissen, dass ihn niemand daran wird hindern können. 


Wolfgang Konrad

Begründung

Wolfgang Konrad gilt als Begründer des Österreichischen Laufbooms. Selbst leidenschaftlicher Läufer, gelang ihm neben der Organisation von zahlreichen Straßenläufen, Radrennen und Triathlons die Etablierung und Perfektionierung des größten Laufevents in Österreich – dem Vienna City Marathon. 

Wolfgang Konrad hat den Vienna City Marathon zu einem inter­nationalen Großereignis gemacht: 42.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, eine halbe Million Menschen verfolgen den Lauf am Straßenrand, 80.000 Übernachtungen, 55 Millionen Euro Wertschöpfung. Ein Hallmark Event der Stadt Wien.

Hans Peter Trost